Die Grubers in Unterbruck: Vater und Sohn gemeinsam in einer Elf

Christian (53) und Kilian Gruber (18) wandeln auf den Spuren von Henrik und Jordan Larsson oder Rivaldo und Rivaldinho. Vater und Sohn standen für die zweite Mannschaft des FC Ampertal Unterbruck in der A-Klasse 5 Donau/Isar erstmals gemeinsam auf dem Feld. Beide gehörten beim 0:7 gegen Tabellenführer TSV Reichertshausen zur Startformation.

"Das war für uns etwas ganz Außergewöhnliches", beschreibt Christian Gruber diesen Moment im FUSSBALL.DE-Gespräch. Schließlich hat der 53-Jährige den fußballerischen Weg seines Sohnes nicht nur als Vater begleitet. "Nachdem Kilian mit vier Jahren mit dem Fußball angefangen hatte, war ich zehn Jahre lang selbst sein Trainer." Bis auf rund 18 Monate, in der er dann für eine Spielgemeinschaft am Ball war, blieb der älteste Sohn des Bankkaufmanns dem FC Ampertal Unterbruck über all die Jahre treu.

Spielpraxis nach Verletzung 

Da auch Vater Christian einst beim Verein aus der Gemeinde Fahrenzhausen, etwa 25 Kilometer nördlich von München gelegen, mit dem Fußball begonnen hatte und nach seiner Zeit beim SE Freising und als Spielertrainer beim SC Massenhausen im Jahr 2014 zu seinem Jugendklub zurückgekehrt war, "gab es schon immer irgendwo das Ziel und die Hoffnung, dass Kilian und ich eines Tages gemeinsam auf dem Platz stehen würden".

Als sich das dann tatsächlich abzeichnete, sorgte das nicht nur bei Familienmitgliedern und Freunden für Begeisterung. "Mitspieler von uns haben während der Partie auch ein Video für Instagram gemacht und auf der Seite des Vereins hochgeladen", so Christian Gruber. Schließlich war der Vater-Sohn-Einsatz nicht selbstverständlich. Während Christian nun schon seit vielen Jahren für das A-Klasse-Team am Ball ist, rückte Kilian im zurückliegenden Sommer aus der U 19 in die erste Mannschaft auf.

"Leider hatte sich Kilian in der Hinrunde das Syndesmoseband gerissen. Da die erste Mannschaft als Tabellenzweiter in der Kreisliga sehr erfolgreich ist und derzeit viele Spieler zur Verfügung hat, wollte er Spielpraxis in der A-Klasse sammeln", erklärt der Vater den Einsatz seines Sohnes in der Reserve. Dabei stand Kilian direkt neben seinem Vater im zentralen Mittelfeld auf dem Platz.

"Ich erkenne mich in seiner Spielweise wieder", so Vater Christian. "Kilian ist technisch stark, verfügt über eine gute Dynamik und Schnelligkeit. Körperlich kann er sich zukünftig noch besser durchsetzen. Diese Cleverness musste ich mir aber auch erst über die Jahre aneignen und entsprechende Erfahrungen sammeln."

Bald mit beiden Söhnen auf dem Platz?

Auch nach inzwischen 45 Jahren als Spieler macht es Christian Gruber immer noch "einfach Spaß, auf dem Platz zu stehen", betont er. "Mittlerweile muss ich nicht mehr in jeder Partie zum Einsatz kommen. Ich habe einfach gerne mit jungen Leuten zu tun, viele der Spieler habe ich noch selbst trainiert. Solange ich bei der zweiten Mannschaft merke, dass ich auf dem Niveau mithalten kann, denke ich noch nicht ans Aufhören."

Zumal die Grubers noch ein weiteres familiäres Ziel vor Augen haben. Neben Vater Christian und dem 18-jährigen Sohn Kilian ist auch der jüngste Sprössling Maximilian fußballerisch aktiv. Der 16-Jährige spielt derzeit für die B-Junioren des FC Pipinsried in der Bezirksoberliga. "Er wollte den Schritt wagen und sich höherklassig probieren, hat sich aber auf jeden Fall vorgenommen, zum FC Ampertal Unterbruck zurückzukehren. So lange muss ich noch zwei Jahre durchhalten", sagt Vater Christian mit einem Lachen. "Ich will schließlich eines Tages auch mit beiden Söhnen auf dem Platz stehen.

Autor*in
Autor/-in: Dominik Dittmar/MSPW