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Alisa Sinani: "Noch mehr im Tank"

Alisa Sinani ist für Aufsteiger DJK Südwest Köln in der Frauen-Regionalliga West eine Art "Lebensversicherung". Die 20-Jährige ist mit fünf Toren nach drei Spielen die einzige Torschützin ihres Teams, traf in jeder Partie. Sollte ihr Lauf anhalten, darf sich die Stürmerin auch Hoffnungen auf die Torjägerkanone für alle in der 3. Liga machen. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Sinani über ihren Lauf.

FUSSBALL.DE: An den ersten drei Spieltagen haben Sie bislang alle fünf Treffer für Ihren neuen Verein DJK Südwest Köln erzielt. Wie verwundert sind Sie selbst darüber, dass es in der Frauen-Regionalliga West so gut für Sie läuft, Frau Sinani?

Alisa Sinani: Na klar freue ich mich darüber, dass mir schon fünf Tore gelungen sind. Erwartet hatte ich das in dieser Form sicherlich nicht. Wichtiger ist mir aber der Erfolg der Mannschaft. Ich verzichte gerne auf einen eigenen Treffer, wenn wir dafür im Gegenzug drei Punkte holen.

Sie hatten in der zurückliegenden Saison 40 Tore für den Bezirksligisten Spiel und Sport 1912 Nippes erzielt. Wie viele Treffer haben Sie sich für diese Spielzeit vorgenommen?

"Ich bin 1,64 Meter groß, und mein Vorbild ist Lionel Messi - ich habe mir alles von ihm abgeguckt"

Sinani: Ich habe mir keine Marke gesetzt, verfolge nach den Spielen aber das Ranking um die Torjägerkanone für alle. Es ist auf jeden Fall ein schönes Gefühl, wenn mein Name in dieser Liste ganz oben auftaucht.

Mit Ihrem Wechsel zur DJK Südwest haben Sie gleich zwei Spielklassen übersprungen. Wo liegen die größten Unterschiede zwischen der Bezirks- und der Regionalliga?

Sinani: Doppelt hält besser. (lacht) Erstens verfügen meine Gegenspielerinnen jetzt über eine viel höhere individuelle Qualität. Zweitens ist das Training intensiver und unser Trainerteam besser ausgebildet. Besonders im taktischen Bereich lerne ich viel dazu.

Nach drei Partien stehen drei Punkte zu Buche. Wie schwierig ist es für einen Aufsteiger, in der Frauen-Regionalliga zu bestehen?

Sinani: Wir wussten, dass es schwer wird. Aber diese Erfahrung wollen wir alle unbedingt sammeln. Wir haben den festen Willen, in dieser Liga bestehen und mithalten zu können.

Wie kam der Wechsel zustande?

Sinani: Der Verein wusste von meiner Torgefährlichkeit und hatte sich sehr um mich bemüht. Nach drei Einheiten war die Sache geritzt, und ich konnte die Verantwortlichen im Probetraining von meinen Fähigkeiten überzeugen.

Mit welchen Zielen sind Sie zur DJK Südwest Köln gewechselt?

Sinani: Ich möchte mich zeigen und beweisen, dass ich mich auch in der Frauen-Regionalliga durchsetzen kann. Bei meinem Ex-Verein hatte ich zwar auch sehr viel Spaß am Fußball. Aber ich wusste, dass ich noch mehr im Tank habe. Ich will Erfahrungen sammeln und möglichst noch weiter nach oben kommen.

Wie würden Sie Ihre besonderen Qualitäten beschreiben?

Sinani: Ein großer Vorteil ist meine Schnelligkeit. Außerdem bin ich dribbelstark und kann mich durch meine Wendigkeit in den Zweikämpfen ganz gut durchsetzen. Ich hasse es zu verlieren, habe Bock auf jedes Spiel. Mein Siegeswille ist extrem stark ausgeprägt.

Was passiert denn, wenn Sie verlieren?

Sinani: Natürlich ist immer eine gewisse Enttäuschung da. Ich kann aber gut zwischen verdienten und unverdienten Niederlagen unterscheiden. Am Wichtigsten ist immer, dass wir alles gegeben und versucht haben.

An welchen Vorbildern orientieren Sie sich?

Sinani: Ich bin 1,64 Meter groß, und mein Vorbild ist Lionel Messi. Ich habe mir alles vom argentinischen Weltmeister abgeguckt und besonders seine Zeit beim FC Barcelona sehr intensiv verfolgt.

Sie sind 20 Jahre jung, haben sich selbst als ein wenig "fußballverrückt" bezeichnet. Warum?

Sinani: Ich habe eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten abgebrochen, weil ich schnell gemerkt hatte, dass es nicht mein Ding war. Aktuell arbeite ich von Montag bis Freitag als Trainerin in einer Fußballschule. Dort trainiere ich kleine Kinder und helfe als Co-Trainerin aus. Die Schule bietet Fördertraining für kleinere Gruppen an, die ich dann ganz intensiv und individuell betreue. Von daher wird mein Tagesablauf aktuell sehr vom Fußball bestimmt. Beruflich strebe ich im nächsten Jahr eine Ausbildung bei der Polizei an.

Am Sonntag steht die Auswärtspartie beim punktgleichen FSV Gütersloh II an. Was ist gefordert, um möglichst den zweiten Dreier einzufahren?

Sinani: Im Training haben wir unser vorheriges Spiel gegen den SSV Rhade per Videoanalyse bereits studiert. Wenn wir die Fehler abstellen, die Hinweise des Trainerteams umsetzen und ganz fokussiert in die Partie gehen, dann bin sehr ich zuversichtlich, dass uns in Gütersloh der zweite Saisonsieg gelingen kann. Und wer dann die Tore erzielt, ist egal.

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Alisa Sinani (M.): "Ich hasse es zu verlieren, habe Bock auf jedes Spiel."

Autor*in
Autor/-in: Peter Haidinger/MSPW

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