Vor dem Länderspiel in Dortmund: Ein Fest für den Kinderfußball
"Der Ort, an dem Helden geboren werden" – so steht es Schwarz auf Gelb an der Wand im "Trainingszentrum Am Rabenloh". Ein historischer Ort, an dem Weltmeister wie Jürgen Kohler, Karl-Heinz Riedle, Mario Götze, Roman Weidenfeller und viele weitere BVB-Legenden und Nationalspieler einst trainierten. Am Sonntag eiferten ihnen rund 80 Mädchen und Jungen nach. Denn erst kamen die Kids, dann die Stars.
Bevor am Sonntagabend die deutsche Nationalmannschaft im Viertelfinalrückspiel der UEFA Nations League im Dortmunder EM-Stadion auf Italien traf, spielte am Nachmittag zunächst der Nachwuchs unter Topbedingungen ganz groß auf. Mit Blick auf das Stadion von Borussia Dortmund, in dem wenige Stunden später Kapitän Joshua Kimmich und seine Mannschaft gegen Italien aufliefen, organisierten die Fußballschulen der Bundesligaklubs BVB, Borussia Mönchengladbach, 1. FC Köln und Arminia Bielefeld mit Unterstützung des VfL Wolfsburg und von Holstein Kiel ein Trainingsspielfest für Kinder des Jahrgangs 2016 aus vielen verschiedenen Amateurklubs.
Am Abend folgte für die Kids dann noch ein ganz besonderes Highlight. Gemeinsam besuchten die Teams nebenan in der großen EM-Arena das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen den viermaligen Welt- und zweimaligen Europameister Italien.
"Spielen, spielen, spielen im Mittelpunkt"
Beim Turnier davor orientierte sich an der Trainingsphilosophie Deutschland des DFB, um sie noch stärker in die Breite zu tragen, und bot so Kindern, die sowohl in Amateurvereinen aktiv sind als auch in den Fußballschulen gefördert werden, die Möglichkeit, ihr fußballerisches Können zu zeigen. Ein echtes Gemeinschaftsprojekt des deutschen Fußballs, bei dem Spaß und Bewegung im Mittelpunkt standen. Hannes Wolf, DFB-Direktor Nachwuchs, Training und Entwicklung, stellt schließlich gemeinsam mit seinem Kompetenzteam das Kinder- und Jugendtraining in Deutschland neu auf. Die neuen Spielformen im Kinderfußball, die seit Sommer von der G- bis E-Jugend bundesweit verbindlich gelten, sowie die vom DFB-Kompetenzteam um Wolf ausgearbeitete Trainingsphilosophie Deutschland sind wichtige Bausteine für den Nachwuchsfußball der Zukunft in Deutschland.
Andreas Rettig, Geschäftsführer Sport der DFB GmbH & Co. KG, schaute beim Turnier vorbei, begrüßte zu Beginn die teilnehmenden Mannschaften und tauschte sich vor Ort mit Klubverantwortlichen zum Kinderfußball und zur "Trainingsphilosophie Deutschland" aus. "Wir sind von unserem Konzept für den Kinder- und Jugendfußball überzeugt. Spielen, spielen, spielen steht im Mittelpunkt", sagte Rettig. "Aber auch die Schule. Bei allem sportlichen Ehrgeiz, vergesst bitte die Schule nicht." Und Christian Diercks, Leiter der BVB-Fußballakademie, sagte: "Wir haben große Lust, Fußballdeutschland nach vorne zu bringen, den Kinderfußball zu entwickeln. Als Gemeinschaft, Profiklubs, Amateurvereine und DFB zusammen."
Training mit Wolf und Broich
Wolf selbst konnte am Sonntag nicht vor Ort sein, er war parallel mit der U 20-Nationalmannschaft auf Reisen. Er kommt aber am 7. April in die BVB-Fußballakademie in seiner Heimatstadt Dortmund für weitere Einblicke in die "Trainingsphilosophie Deutschland". Die Fortbildung, die von Borussia Dortmund, dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen und dem Fußballkreis Dortmund organisiert wird, beinhaltet sowohl ein Demotraining auf dem Platz unter der Leitung von Hannes Wolf als auch eine anschließende Fragerunde auf der Tribüne. Details zur Veranstaltung und zur Anmeldung gibt es hier.
Er wird bei der Durchführung des Trainings von Thomas Broich, ehemaliger Bundesliga-Profi und Sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrum von Borussia Dortmund, und Marco Lehmann, Cheftrainer der U 16 von Borussia Dortmund und in der vergangenen Saison Meistertrainer der U 17, unterstützt. Ziel der Veranstaltung ist es, den Kinder- und Jugendfußball in der Region weiter zu fördern.